Monsanto MAN1 LED Display

 

Bei einem bekannten Internet Auktionshaus ist mir eine antike LED Anzeigeeinheit ins Auge gefallen.
Die Anzeige schien in gutem Zustand zu sein, also habe ich darauf geboten und zu einem günstigen Preis den Zuschlag erhalten.

Es hat sich herausgestellt, dass es sich um einen außergewöhnlichen Fund und eine echte Rarität handelt!

Es handelt sich um eine fünfstellige LED Anzeigeeinheit im "Space-Design".
Die Anzeigeeinheit besteht aus vier übereinander gestapelten Platinen, die untereinander verschraubt sind.
Zwei Metallblöcke stellen die Verbindung zu dem verstellbaren Montagefuß her, der auch die Gehäuseschalen zusammenhält.
Die Seitenteile des Gehäuses bestehen aus Hartholz und haben Einfräsungen für die zwei Blechschalen und die rote Filterfolie.

Das Besondere an dieser Einheit sind die extrem seltenen Siebensegmentanzeigen!
Es dürfte sich um den Typ MAN1 der Firma Monsanto handeln und ist damit die erste LED Siebensegmentanzeige die es auf dem Markt gab!
Laut Quellen im Internet war das Erscheinungsjahr 1969.
Die Anzeigen wurden angeblich damals zum Stückpreis von 48 Dollar verkauft!
Somit haben damals alleine die fünf Anzeigen 240$ (in heutiger Währung wären das ~1600$ !) gekostet!

Die Anzeigen bestehen aus winzigen LED Chips, die zu den einzelnen Strichen (Segmenten) zusammengesetzt wurden.
Die Ziffern wirken gegenüber modernen LED Siebensegmentanzeigen sehr filigran.
Glücklicherweise sind alle fünf Anzeigemodule in Ordnung!

Nun sollte das Display nutzbar gemacht werden!

Das Display besteht aus vier Platinen:
- Eine Anschlussplatine mit Lötstützpunkten.
- Einer Spannungsversorgung um aus einer unbekannten Versorgungsspannung 5V zu generieren.
- Einer Logikplatine mit einem Siebensegment Decoder (DM5447A), einem Inverter (SN8405N) fünf Transistoren und etwas Zubehör.
- Der Platine mit den fünf gesockelten LED Modulen.

Das Display ist definitiv für Multiplex Betrieb ausgelegt!
Für die Ansteuerung sind neun Adern und zuzüglich zwei Adern für die Stromversorgung notwendig.
Vier Adern für den BCD Code und weitere fünf Adern um die einzelnen Stellen anzusteuern.

So ein dickes Kabel ist natürlich etwas unpraktisch.
Ich habe mich entschieden, das Display so umzubauen, dass es seriell angesteuert werden kann!
Hierzu habe ich die Stomversorgungsplatine durch eine Lochrasterkarte mit einem AVR Mikrocontroller ersetzt.
Der Regelung hätte ich ohnehin nicht mehr vertraut. Das Risiko die seltenen Anzeigen durch Überspannung zu zerstören war mir einfach zu hoch!
Die Logikplatine und die Displayplatine wurden unverändert übernommen.
Von der Anschlussplatine werden jetzt nur noch drei Lötpunkte benutzt: + 5V, Masse und Dateneingang.

Die Daten werden mit 9600 Baud empfangen.
Nach fünf empfangenen Zeichen wird ein CR erwartet.
Nach dem empfangenen CR wird das Display aktualisiert.

Hier gibt es den Schaltplan des Moduls.
Die Pinbelegung der LED Anzeigen stimmen allerdings nicht überein, da ich für die MAN1 Anzeigen kein Symbol habe.

Zum Schluss noch zwei Bilder von der Anschlussplatine im Originalzustand und dem Stromversorgungsmodul.

Die Anschlussleitungen waren abgeschnitten:

Ein früher Schaltregler aufgebaut mit einem MC1723 im Blechgehäuse:

 

 

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