Vintage Displays - IEL-0-VI aus der USSR

 

Gut verpackt
in Ölpapier
Das Display mit angebautem
Steckadapter
Schöne Handarbeit ;-)Alle Segmente eingeschaltet
(Bild leider etwas verrauscht)

 

Mir ist beim Stöbern durch ein bekanntes Onlineauktionshaus ein sehr spezielles Display aufgefallen, was mir bislang komplett unbekannt war.
Die Displays haben acht Segmente, mit denen Ziffern und Buchstaben dargestellt werden können.
Es handelt sich um ein Display, welches nach dem Elektrolumineszenz Prinzip arbeitet.
Diese Technik hat sich in diesem Bereich nicht durchgesetzt, da die Ansteuerung recht umständlich ist.
Scheinbar wurden die Displays hauptsächlich in Umgebungen mit rauen Bedingungen eingesetzt.

Im Internet findet man fast überhaupt nichts zu den Anzeigen.
Lediglich eine russische Website liefert Informationen zu diesem exotischen Anzeigentyp: http://www.155la3.ru/electroluminescent.htm
Mit dem Google Übersetzer kann man sich die Seite übersetzen lassen.

Die wichtigsten Betriebsparameter:
Das Display benötigt zum Betrieb 220V Wechselspannung bei 400Hz.
Idealerweise ist die Spannung sinusförmig, da das Display sich wie ein Kondensator verhält.
Rechteckspannung stresst das Display.
Die Stromaufnahme ist extrem gering.
Die Spannungsquelle soll nicht zu niederohmig (>1K) sein.
Die Lebensdauer der Displays wird wesentlich von der Höhe, Frequenz und der Kurvenform der Versorgungsspannung beeinflusst.

Um die relativ hohe Wechselspannung zu schalten, habe ich mich entschieden Optokoppler mit Triacausgang (MOC3023) zu verwenden.
Ich hatte zunächst befürchtet, dass er nicht funktioniert, da der zu schaltende Strom extrem klein ist.
Ein Versuchsaufbau hat die Bedenken zerstreut.
Um den Innenwiderstand der Spannungsquelle zu erhöhen, habe ich einen 10K Widerstand eingeschleift.
Einen Vorwiderstand benötigt das Display eigentlich nicht.
Die Optokoppler können direkt mit einem Microcontroller angesteuert werden.

Hier die simple Ansteuerung:

Ich gewinne die nötige 400Hz Wechselspannung mit einem Microcontroller, der via SPWM einen Sinus aus 64 Einzelwerten erzeugt.
Bei 1€ für den Controller mache ich mir nicht mehr die Mühe, ein Sinussignal analog zu erzeugen.
Das SPWM Signal wird durch einen zweistufigen RC Filter gefiltert und auf einen analogen Verstärker gegeben.
Der aus gerade verfügbaren Teilen zusammengebaute Verstärker treibt einen kleinen 6V Printtransformator.
Mit dem Trimmer kann die Höhe der Ausgangsspannung variiert werden.
Da nur ein sehr geringer Strom benötigt wird, ist die analoge Lösung Wirkungsgradmäßig völlig OK!

Die Software habe ich in Bascom geschrieben.
Ein Timer erzeugt das SPWM Signal, ein anderer steuert den Takt, mit dem die Sinustabelle gelesen wird.
Hier gibt's das kleine Programm zum Download: Download ...

Hier die Schaltung des 400Hz Generators:

Das Netzteil ist mehr als simpel:

 

 

Der Nachbau der geschieht auf eigenes Risiko!
Ich hafte nicht für Schäden durch eventuelle Fehlfunktionen!

 

 

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